Komfort und Ordnung im Wohnmobil

Zubehör, das den Unterschied macht (Teil 1)
Wohnmobil-Levelierung mittels Auffahrkeilen

Kleine Teile, große Wirkung und warum du sie nie wieder missen willst

Ein lauer Sommerabend auf dem Stellplatz, der Wind raschelt leise in der Markise, die Kaffeemaschine steht stabil auf dem ausnivellierten Tisch, und im Wohnmobil ist es angenehm temperiert – obwohl draußen die Sonne brennt. Es sind nicht die großen Dinge, die diesen Moment perfekt machen. Es sind die kleinen, oft übersehenen Helfer, die dafür sorgen, dass alles rund läuft.

Wer viel unterwegs ist, weiß: Gutes Zubehör ist kein Luxus, sondern Lebensqualität. In Teil 1 zeigen wir dir unsere Favoriten rund um mehr Komfort, Temperaturausgleich und Ordnung an Bord.
Für alles rund um Wasser, Strom und weitere praktische Ausstattungen geht’s hier direkt zu Teil 2:

>> Zu Teil 2: Strom, Wasser & Basics für autarkes Reisen >>


Isomatte für das Fahrerhaus: Der Temperaturprofi

Kaum sichtbar, aber spürbar effektiv: Isomatten für die Front- und Seitenscheiben halten Hitze und Kälte draußen – und neugierige Blicke gleich mit

  • Sommer wie Winter: Im Sommer bleibt der Innenraum spürbar kühler – selbst bei intensiver Sonneneinstrahlung, was den Aufenthalt deutlich angenehmer macht. Im Winter wiederum sorgt die isolierende Wirkung dafür, dass die wohlige Wärme im Fahrzeug bleibt und weniger Energie fürs Heizen benötigt wird. Das spart dann nicht nur Gas oder Strom, sondern erhöht auch die Reichweite bei autarkem Reisen.

  • Vorteil für Frühaufsteher: Morgens weniger Kondenswasser an den Scheiben – das bedeutet: freie Sicht ohne Wischerei und ein angenehmeres Raumklima direkt nach dem Aufwachen. Gerade in den Übergangsmonaten ist das ein echter Komfortgewinn, weil sich Feuchtigkeit sonst schnell in Polstern oder auf empfindlichen Oberflächen niederschlägt.

  • Passgenau und clever im Detail: Hochwertige Isomatten sind exakt auf die Fahrzeugmaße zugeschnitten – das sorgt für eine lückenlose Abdeckung und optimale Isolationsleistung. Durch ihre mehrlagige Bauweise mit isolierendem Kern und reflektierender Aluminium-Außenschicht halten sie die Temperaturen draußen und den Komfort drinnen. Manche Modelle verfügen zusätzlich über Saugnäpfe oder Klettsysteme zur einfachen Befestigung. Trotz dieser Stabilität lassen sie sich gut falten oder rollen und finden platzsparend im Stauraum Platz – ideal für unterwegs.

  • Wo erhalte ich gute Isoliermatten: Gute Isomatten sind im Fachhandel oder bei Campingausstattern oder online erhältlich – wichtig ist die exakte Passform für dein Fahrzeugmodell. Mit Fachhandel sind spezialisierte Händler für Camping- und Caravan-Zubehör gemeint – mit deutlich mehr Know-how und fahrzeugspezifischen Produkten als ein allgemeiner Online-Versandhandel. Die Passform wird meist fahrzeugspezifisch angegeben. Wer sich unsicher ist, kann am besten direkt mit dem Fahrzeugtyp (Modell und Baujahr) beim Händler oder Hersteller nachfragen – eine eigene Vermessung ist in der Regel nicht nötig.


Leveling-Systeme: Wenn der Boden wackelt

Schräg schlafen? Kaffeetasse kippt? Mit einem vernünftigen Nivelliersystem gehört das der Vergangenheit an.

  • Klassiker: Auffahrkeile – simpel, leicht und bewährt. Sie bestehen meist aus stabilem Kunststoff oder Aluminium, sind günstig in der Anschaffung und wiegen kaum etwas. Perfekt für alle, die unkompliziert und ohne technische Hilfsmittel das Fahrzeug ausrichten möchten.
    Bei stark unebenem Gelände oder schwereren Fahrzeugen reichen Keile leider oft nicht aus, hier ist präzises Einfahren gefragt. Die Feinjustierung bleibt Handarbeit – und ganz ehrlich: Im strömenden Regen mit nassen Schuhen auf dem Stellplatz herumzumanövrieren, gehört nicht zu unseren Lieblingsaufgaben.

  • Luxusklasse: Wer die Möglichkeit hat, ordert elektronische Leveling-Systeme. Diese gleichen das Fahrzeug auf Knopfdruck aus – einfach ideal bei häufigem Standortwechsel. Die Bedienung erfolgt bequem per Fernbedienung oder App, während das System automatisch die ideale Nivellierung übernimmt. Gerade bei großen Fahrzeugen oder unebenem Gelände spart das Zeit, Kraft und Nerven.


Elektronische Systeme sind meist deutlich teurer in der Anschaffung und können bei leerer Bordbatterie oder Systemfehlern eingeschränkt funktionieren. Dennoch gilt: Wer häufig wechselt oder allein reist, wird den Komfort nicht mehr missen wollen.

  • Zwischenlösung: Stabile Kurbelstützen oder hydraulische Systeme mit manueller Kontrolle. Sie werden fest mit dem Fahrzeug verbunden und lassen sich per Handkurbel oder Hebel justieren, bis das Wohnmobil stabil steht. Anders als Auffahrkeile wirken sie direkt auf das Chassis und sorgen für eine deutlich ruhigere Lage – selbst beim Umhergehen im Fahrzeug. Sie bieten mehr Komfort und Stabilität als einfache Keile, sind aber nicht so teuer wie vollautomatische Systeme. Besonders für längere Standzeiten oder Dauercamper eine praktikable Lösung mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, die spürbar zur Entspannung beiträgt.

Die Montage kann je nach Modell etwas aufwendiger sein, und bei manuell bedienten Systemen ist körperlicher Einsatz gefragt. Dafür erhält man aber ein Plus an Stabilität und ein ruhigeres Fahrzeuggefühl – auch beim nächtlichen Umdrehen im Bett.


Organizer & Kleinteile-Magie

Oft unterschätzt, aber unverzichtbar: Ordnungssysteme machen das Leben an Bord einfacher.

  • Haken, Netze, Boxen: Für jeden Platz das passende System – alles hat seinen festen Platz, nichts rutscht. Netze sind besonders praktisch für lose Gegenstände wie Zeitschriften oder Kartenspiele, während Boxen mit Deckel ideal für Vorräte oder Ersatzteile sind. Haken sorgen für Ordnung bei Jacken, Hundeleinen oder Schlüssel – besonders in der Nähe der Tür ein echter Gewinn. Haken gibt es magnetisch, klebend oder zum Schrauben – je nachdem, ob du eine dauerhafte oder flexible Lösung suchst. Wichtig zu wissen: Selbstklebende Haken halten bei Sommerhitze im Fahrzeuginneren oft nicht dauerhaft, hier lohnt sich entweder ein Produkt mit Hitzebeständigkeit oder die Montage mit Schraube. Besonders clever: Es gibt auch Haken mit Saugnapf für glatte Flächen oder magnetische Varianten für Metallwände – ganz ohne Bohren. Netze und Boxen lassen sich meist mit Schrauben, Klett oder starkem doppelseitigem Klebeband befestigen – je nach Untergrund.

  • Magnetleisten & Klett: Ideal für kleine Küchenhelfer oder Werkzeug. Eine Magnetleiste hält Messer oder Schraubendreher sicher an Ort und Stelle – ganz ohne klappernde Schubladen. Klettstreifen eignen sich, um Taschenlampen, Fernbedienungen oder Erste-Hilfe-Kits flexibel und griffbereit zu platzieren. Magnetleisten werden meist mit Schrauben oder starken Klebestreifen befestigt – je nach Untergrund ist auch ein Magnetträger direkt auf Metallflächen möglich. Klettstreifen lassen sich auf nahezu allen glatten Oberflächen anbringen und bestehen in der Regel aus einem selbstklebenden Rücken und einem textilen Gegenstück. Vor dem Anbringen sollten die Flächen unbedingt sauber und fettfrei sein, damit alles dauerhaft hält – besonders bei Klebelösungen. Und: An die Klettstreifen bitte nur leichtes oder mittelgewichtiges Zubehör anbringen. Zu schwere Gegenstände verlieren schnell den Halt – insbesondere bei Hitze oder starker Bewegung.

  • Taschen für Fahrer- und Beifahrersitz: Alles griffbereit – von Sonnenbrille bis Taschenlampe. Die Rückseiten der Vordersitze bieten viel ungenutzten Stauraum. Mit cleveren Sitz-Organizern kannst du Karten, Snacks, Ladegeräte und mehr ordentlich und leicht zugänglich verstauen – perfekt für unterwegs und den schnellen Zugriff während der Fahrt. Besonders clever sind Systeme mit Karabiner oder Schnellverschlüssen, die sich einfach abnehmen und wieder einhängen lassen – ideal bei wechselndem Inhalt oder Reinigungsbedarf. Die Karabiner dienen meist dazu, den Organizer zusätzlich an der unteren Sitzstruktur zu fixieren – zum Beispiel am Gestänge oder an vorhandenen Gurtaufnahmen. So bleibt der Organizer eng anliegend und baumelt nicht bei jeder Kurve. Wichtig ist, dass die Verschlüsse gut erreichbar und möglichst außerhalb des Einstiegsbereichs platziert werden – so stören sie im Alltag nicht und sorgen trotzdem für festen Halt. Einige Organizer verfügen auch über Ösen oder Klettstreifen zur Befestigung an vorhandenen Stangen, Kopfstützen oder Hakenleisten – ganz ohne Bohren oder Schrauben. So kannst du flexibel gestalten, je nachdem, wie du dein Wohnmobil nutzt.


>> Teil 2 jetz lesen: Strom, Wasser & Basics für autarkes Reisen >>